Jeder Mensch durchläuft unterschiedliche Entwicklungsphasen. Manche Übergänge von einer zur nächsten Phase oder schwierige Lebenssituationen können für Kinder, Jugendliche und Erwachsene sehr herausfordernd und anstrengend sein.
Die Puppen-, bzw. Figurenspieltherapie kann hier Unterstützung geben. Durch den kreativen und schöpferischen Prozess, bei dem die betroffene Person auch seine eigene Handpuppe herstellt, beschäftigt sie sich spielerisch mit seinen Themen. Je nach Alter und persönlichen Neigungen kann die Figurenspieltherapie in ihrer Ausführung variieren.
Grundsätzlich läßt sich die Figurenspieltherapie der humanistischen Schule zuordnen. Die Grundlage der Interpretation und Analyse des Spiels und des Schöpfens der eigenen Puppe findet seine Wurzeln in der analytischen Psychologie nach C. G. Jung. Neben Kunst- und Spieltherapie finden sich auch Ansätze aus dem Psychodrama und der Gestalttherapie. Käthy Wüthrich erarbeitete in den 70 er Jahren schließlich eine Form, in der das Puppenspiel den Mittelpunkt des Geschehens einnimmt. Ziel des therapeutischen Figurenspiels ist das Erreichen eines progressiven Entwicklungsverlaufs zu Stabilität und Individuation.
Gudrun und Hansjürgen Gauda entwickelten diese Methode weiter, so dass diese mittlerweile sowohl bei Kindern und Jugendlichen, in der Psychotherapie für Erwachsene, in der Gesundheitsvorsorge, Altenhilfe, Soziotherapie, im Coaching und in der Erwachsenenbildung gewinnbringend eingesetzt werden kann.
Ich freue mich, vor allem in der therapeutischen Arbeit mit Kindern und Jugendlichen die Figurenspieltherapie, die ich bei Gudrun und Hans-Jürgen Gauda im Frankfurter Institut für Gestaltung und Kommunikation erlernt habe, anbieten zu können.
Gerade Kinder haben einen anderen Zugang zur Welt als Erwachsene und somit kommt ihnen eine Therapieform, die es ermöglicht, seine Themen spielerisch und gestalterisch zu lösen, sehr entgegen. Die Handpuppen und Figuren sind dabei gute Begleiter.
Kinder verhalten sich anders als Erwachsene. Während wir oftmals über die Dinge, die uns beschäftigen, „reden“, erschließt sich ein Kind seine Erfahrungen mit der Umwelt, seine Lösungen von Problemen und sein Einüben von neuen Fertigkeiten im Spiel.
Die Figurenspieltherapie gibt dem Kind nun die Möglichkeit, seine “Welt“ so zu zeigen und zu gestalten, wie es sich in ihr fühlt, wie es seine Umgebung versteht, oder was es sich in ihr wünscht.
Hier erhält das Kind die Möglichkeit, eine Bühne selbst zu gestalten und wir spielen mit Hilfe bestimmter therapeutischer Methoden die „Geschichten“ aus dem inneren Erleben des Kindes heraus.
Bei der spielerischen Auseinandersetzung mit seinen Themen kann das Kind die Ereignisse, die es als schlimm oder schwierig erlebt bearbeiten, sich mit seinen Ängste auseinandersetzen, neue Rollen und Verhaltensmuster spielerisch erproben und Selbstbewusstsein, Sicherheit , Mut und Kraft durch das Tun erlangen. Ziel ist, dass das Kind auch außerhalb der Therapie mit Herausforderungen umzugehen lernt.
Durch das Erstellen (Schöpfen) seiner eigenen Figur(en) erlebt sich das Kind als schöpferisch und bekommt auch hier die Möglichkeit, sein inneres Erleben nach außen zu zeigen und sich mit Aspekten seiner Persönlichkeit zu beschäftigen. Die "Geschöpfe" haben im therapeutischen Prozess eine große Bedeutung und können dem Kind helfen, auch über diesen Weg seine Themen aktiv anzugehen. Malen und kreatives Gestalten ist ebenso ein Bestandteil der Therapie wie Märchen, Symbole und Geschichten. Dabei begleite ich das Kind in seinem Prozess, wobei mir die tiefenpsychologische Ausrichtung Orientierung gibt, das Gezeigte des Kindes hilfreich zu deuten und zu unterstützen. Dabei sind regelmäßige Gespräche mit den Eltern ein wichtiger Bestandteil des Prozesses.
Dieses Angebot kann sowohl einzeln als auch in der Gruppe wahrgenommen werden und ist besonders für Kinder zwischen 4 und 10 Jahren geeignet.
Jugendliche haben in ihrer Zeit des Heranwachsen oft mit einer hohen Komplexität zu kämpfen. Neben den körperlichen Veränderungen, die ihnen oftmals zu schaffen machen, müssen sie mit den vielfältigen Reizen und Anforderungen aus ihrer zunehmend schnelllebigeren und digitaleren Umwelt zurechtkommen.
Umso schwieriger kann es sein, bei all diesen unterschiedlichen Reizen und Anforderungen ihre eigene Identität zu finden und Entscheidungen zu treffen. Auftretende Herausforderungen im Umfeld z. B. mit Eltern, Schule und Peer Group sind nicht immer leicht zu meistern.
Zentrales Thema ist hier oftmals die eigene Person, die es zu erforschen, zu entdecken und anzunehmen gilt und sich den Anforderungen von außen erfolgreich zu stellen. Dies kann auf vielfältige Weise geschehen.
Jugendliche zeigen oft eine große Begeisterung auf dem Weg zu sich selbst und in der Auseinandersetzung mit den von außen gestellten Anforderungen bei der bei der Erstellung ihrer eigenen Geschichten z. B. im Videoformat oder in der Arbeit mit Collagen, Bildern, Zeichnungen und der kreativen Beschäftigung mit den Themen, die sie im Moment belasten. Wir arbeiten hier also auch kreativ und schöpferisch, teilweise mit Figuren, teilweise mit Symbolen, teilweise gestalterisch, je nachdem, was den Interessen der Jugendlichen mehr entspricht.
Dieses Angebot kann einzeln wahrgenommen werden.
Auch wir Erwachsene haben Phasen im Leben, in denen es gilt, auftretende Herausforderungen zu meistern. Insbesondere, wenn diese sich auf das eigene innere Gefühlsleben beziehen, bestimmte Verhaltensmuster betreffen und Aspekte der Persönlichkeit betroffen sind, die uns das Leben manchmal schwer machen, kann hier die Figurenspieltherapie entschleunigen und unterstützen. In den "Geschöpfen" kommen manchmal Personen, Anteile, Erlebnisse zum Vorschein, die uns zutiefst berühren und an die Oberfläche kommen wollen. Sie wollen Beachtung, Aufmerksamkeit, Würdigung, Gesehen werden. Dieser Prozess bringt uns mit unserer eigenen Sinnhaftigkeit in Verbindung und kann uns helfen, uns Antworten auf unsere Lebensfragen zu finden.
Erwachsene, die ihr Innenleben "mit den Händen erfahrbar" machen und dabei zum Schöpfer ihrer eigenen, immer zutiefst wahren und stimmigen Figuren werden wollen, sind hier herzlich willkommen.
Dauer und Kosten:
Die therapeutische Begleitung eines Entwicklungsprozesses läuft bei Kindern anders ab, als bei Erwachsenen. Gerade Kinder, die sich eher spielerisch ausdrücken, brauchen genug Zeit, um sich auf den Prozess einlassen zu können. Das Kind entscheidet, wie weit es sich öffnet und zeigt zumeist deutlich, wenn es so weit ist, seinen Weg wieder alleine zu gehen.
Eine Therapiestunde beträgt 60 Min und kostet 100 Euro für Kinder, Jugendliche und Erwachsene und wird privat in Rechnung gestellt. Ggf. kann diese bei einer bestehenden Privatversicherung geltend gemacht werden.
Die Dauer des Therapieprozesses hängt davon ab, welches Anliegen bearbeitet werden sollte.
In der Regel entscheidet es sich in den ersten 3 - 4 Stunden, ob die Wahl der Therapieform und der Therapeutin das passende Setting für Sie und /oder das Kind und/ oder den/die Jugendliche*n ist.
Wenn Sie neugierig geworden sind, können Sie sich jederzeit zu einem unverbindlichen Informationsgespräch anmelden. Bitte klicken Sie hier für Kontakt .